Fabio Leimer: Sitzprobe im SauberF1


Gestern durfte sich Fabio Leimer bei Sauber in Hinwil erstmals in ein Formel-1-Auto setzen. Es ist ein teurer Spass, bestätigt der Aargauer.

Am Montagmorgen um 9 Uhr ist es soweit: Fabio Leimer betritt die heiligen Hallen des Sauber-Sitzes in Hinwil. Die Sitzprobe steht auf dem Programm, damit er sich bei den Rookie-Tests in Abu Dhabi (15. bis 17 November) wohl fühlt im Sauber C30. Noch gibt es keine grossen Unterschiede zu seinem GP2-Alltag. Formel-1-Luft hat er an den GP-Wochenende schon zur Genüge geschnuppert. Und die Sitzprobe verläuft ähnlich.

Leimer setzt sich in den Boliden, anschliessend wird Schaum unter ihm eingefüllt. Danach wird der Sitz entfernt, angepasst und wieder probiert. Ein ums andere Mal wiederholt sich das Prozedere. Bis alles perfekt sitzt, können locker sieben, acht Stunden verstreichen.

Doch der Aufwand lohnt sich. Denn wenn nur das kleinste Detail nicht stimmt, hat Leimer bei seinem Test Schmerzen aufgrund der starken Kräfte, sieht nicht über die Vorderräder hinweg oder erleidet einen aerodynamischen Nachteil.

Und wenn man schon einmal die Möglichkeit hat, seine ersten Formel-1-Kilometer abzuspulen, dann soll es perfekt sein. Denn günstig ist das Sauber-Abenteuer für den in Rothrist AG wohnhaften Rennfahrer nicht. Gegenüber Blick bestätigt Leimer: «Ja, wir müssen für diesen Test bezahlen. Das ist einfach so in der Formel 1. Doch man muss sich diese Möglichkeit trotzdem zuerst einmal erarbeiten.»

Wie viel der Ausflug in die Königsklasse kostet, will Leimer nicht verraten. Blick.ch weiss: Bei Sébastien Buemis Team Toro Rosso liegen die Kosten bei 200‘000 Euro. Auch bei Sauber wird der Betrag sicherlich in die Hunderttausende gehen.

So oder so: Leimer wird nach Neel Jani erst der zweite Schweizer Rennfahrer sein, der sich hinter das Lenkrad des Hinwiler Boliden klemmen darf. Eine grosse Ehre für ihn. «Ich bin Sauber sehr dankbar um diese Chance. Dass ich meine erste Fahrt in einem Schweizer Auto machen darf, bedeutet mir sehr viel.»

Bevor es soweit ist, muss Leimer, der zuletzt bei den GP2-Tests in Barcelona überzeugte, aber noch büffeln. Vor seinem Gespräch mit Blick überreichte ihm Ingenieur Damiano Molfetta ein mehrseitiges Dokument, das die Elektronik erklärt. «Es kommen mehr Sachen dazu als in der GP2, wie zum Beispiel das Lenkrad», sagt Leimer.

Den wahren Unterschied wird er aber erst in Abu Dhabi erkennen. «Dann spüre ich die Motorenleistung und merke, wie viel PS das Auto hat und wie stark der Grip in der Kurve ist.»

Quelle: BLICK