Button will Südkorea-Rechnung begleichen

Jenson Button und Lewis Hamilton sollen McLaren

das Jubiläum versüßen

McLaren steht vor einem grossen Jubiläum. Der kommende Grand Prix in Südkorea markiert einen weiteren Meilenstein in der Teamgeschichte: es wird das 700. Formel-1-Rennen der Mannschaft. Suzuka-Sieger Jenson Button und der zuletzt glücklose Lewis Hamilton sollen das Jubiläum zu einer erfolgreichen Veranstaltung aus McLaren-Sicht machen. Die Vorzeichen sind gut, denn vor allem Button konnte den starken Speed des MP4-26 zuletzt oft umsetzen.

"In Japan zu siegen war eines der schönsten und emotionalsten Erlebnisse meiner Karriere. Diesen Schwung möchte ich nun in das kommende Wochenende mitnehmen", sagt der Japan-Sieger. "Im vergangenen jahr habe ich in Südkorea nicht meinen besten Tag erwischt - wir haben das Auto einfach nicht gut hinbekommen -, aber mit dem aktuell sehr gut aussortierten Auto sollte es deutlich besser funktionieren. Der grösste Unterschied ist, dass ich derzeit vollstes Vertrauen in meinen Wagen habe", sagt Button. "Das war im vergangenen Jahr in Südkorea überhaupt nicht der Fall. In diesem Jahr fühlt sich das Auto in allen Kurven gut an. Ich fühle mich wohl, wenn ich richtig Druck machen kann und das Limit spüre. Das konnte man doch in Suzuka sehen. Ich gehe dieses Jahr optimisch an den Grand Prix. Die Strecke ist interessant, hat ein tolles Gemisch unterschiedlicher Kurven", lobt Button den Kurs. "Kurve elf ist ganz besonders, denn sie hat zwei Scheitelpunkte und fällt ziemlich nach außen ab. Der rückwärtige Teil der Strecke ist auch interessant. Dort gibt es nur eine passende Linie. Wenn du die nicht genau triffst, dann verlierst du in der gesamten Passage viel Zeit. Ich bin sicher, dass wir unser Auto in diesem Jahr dort gut durchmanövrieren können."

"Ich hatte im vergangenen Jahr dort ein gutes Rennen, ich war Zweiter", erinnert sich Hamilton an seinen ersten Auftritt in Yeongam. "Es war damals ein langer, harter Nachmittag. Es war toll, dass wir den Zuschauern beim allerersten Grand Prix in Südkorea ein schönes Rennen zeigen konnten." Damals war der Kurs erst wenige Tage vor dem Grand Prix fertig geworden. In diesem Jahr dürfte es deutlich aufgeräumter aussehen. "Die DRS-Zone vor der dritten Kurve sollte für Action sorgen", sagt Hamilton. "Im vergangenen Jahr haben wir auf der Gegengeraden kaum Überholmanöver gesehen. Es war damals zu nass, die Sicht zu schlecht und die Bremszone vor der Kurve ist abschüssig. Das waren damals keine guten Voraussetzungen für ein Manöver. Am kommenden Wochenende soll das Wetter schön sein. Mal schauen, wie es auf diesem Kurs bei trockenen Verhältnissen laufen wird. Diese Strecke ist für gutes Racing entworfen worden. Die Kurven vier, fünf und sechs sind den letzten Kurven in Istanbul recht ähnlich. Man kann dort innen und außen angreifen und sich vorbeikämpfen", verspricht der Weltmeister von 2008, der seine kämpfersche Fahrweise beibehalten möchte. "Platz zwei war im vergangenen Jahr ein guter Anfang, aber in diesem Jahr möchte ich noch einen Rang weiter nach vorne kommen."


"Jensons toller Sieg in Japan war sein fünfter Podestplatz in Folge. Er wird derzeit für seine richtig guten Leistungen belohnt. Er ist bestens aufgelegt, geht nun mit der Gewissheit nach Südkorea, dass er auch dort wieder vorne mitfahren kann", freut sich Teamchef Martin Whitmarsh. "Lewis ist auch entschlossen, seinen guten Speed in ein entsprechendes Ergebnis umzusetzen. Er hat in Singapur und Suzuka gezeigt, dass er das Tempo hat, den Wagen sogar auf die Pole-Position zu fahren. Er hatte aus verschiedenen Gründen nicht das Glück. Das Glück ist derzeit nicht auf seiner Seite. Aber wer Lewis kennt, der weiss: Er wird zurückschlagen", sagt der Brite. "Die Fahrerwertung ist entschieden, aber wir wollen weitere Siege. Ich bin sicher, dass unsere Piloten einen Doppelsieg für McLaren einfahren möchten, um zu zeigen, wie konkurrenzfähig unser Auto mittlerweile ist. Im vergangenen Jahr ist die Formel 1 toll in Südkorea aufgenommen worden. Die Tribünen waren voll und der Enthusiasmus gross. Ein schöner Start für ein neues Rennen. Ich hoffe, dass wir das Interesse am Sport im zweiten Jahr bestätigt sehen", meint Whitmarsh und fügt hinzu: "Es geht für uns auch um die Ehre. Es wird das 700. Formel-1-Rennen für McLaren sein. Das ist eine starke Sache. Ich hoffe, wir können es mit einem Rennsieg krönen."

11.10.2011