Vettel: "Habe das Heck verloren"

Sebastian Vettel

ist mit seinem ersten Tag in Montreal nicht unzufrieden

Ein schwerer Unfall am Vormittag, aber das Chassis entgegen erster Annahmen nicht irreparabel beschädigt, und dann doch noch Zweiter in der Tageswertung: Sebastian Vettel erlebte in Montreal einen turbulenten ersten Trainingstag. Knapp vier Zehntelsekunden fehlten dem Red-Bull-Piloten nach 180 Minuten auf Fernando Alonso - aber es zeichnet sich ab: Der Seriensieger wird es an diesem Wochenende schwer haben, im siebten Rennen den sechsten Sieg einzufahren. Dennoch ist er für den Grand Prix von Kanada recht guter Dinge.

Frage: Sebastian, ein Unfall gleich im ersten Training - musste das denn sein?

Sebastian Vettel: Ich weiss nicht, ob das unbedingt sein musste, aber ändern kann man es nicht mehr. Ich habe halt das Heck verloren.

Wie war der Einschlag?

Ziemlich mild. Bis dahin hatte ich schon sehr viel Geschwindigkeit reduziert. Es war nicht harsch, aber ich konnte leider nichts mehr machen. Gott sei Dank war das Auto nicht stark beschädigt und wir konnten heute Nachmittag nochmal fahren.

Hast du den Streckenposten gesehen, der dir helfen wollte und selbst hingefallen ist?

Ja, habe ich gesehen. Da hat wohl ein bisschen Traktion gefehlt!

Es hat heute generell viele Ausrutscher gegeben.

Ich denke mal, das gehört hier in gewisser Weise dazu. Fehler werden hier in der Regel bestraft. Es hat die Mauern direkt neben der Strecke. Wenn es am falschen Ort passiert, dann kracht's!

Aber der Speed ist da?

Ja, ich denke, es war ganz gut. Ich war recht zufrieden, heute Nachmittag auf Anhieb wieder den Rhythmus zu finden. Scheint ganz gut zu gehen. Es ist ein bisschen schwer, die Zeiten zu lesen, denn ich habe noch nicht viel gesehen. Schauen wir mal.

Wie stark schätzt du Ferrari und McLaren ein?

Sehr stark. Ferrari scheint konkurrenzfähig zu sein, aber auch McLaren. Das Wichtigste ist, dass ich recht zufrieden mit der Balance des Autos bin.

Wärst du hier auch mit einem Podium zufrieden?

Das Ziel ist, zu gewinnen. Es ist ein langes Rennen - und gerade hier hängt alles vom Rennen ab, in dem kann viel passieren. Ich hatte heute Morgen einen Unfall, am Nachmittag waren einige andere neben der Strecke. Das kann hier schnell gehen. Wichtig ist, das Rennen zu beenden und das Beste daraus zu machen - was auch immer das sein mag. Wenn es ein zweiter, dritter oder vierter Platz ist, dann kann man damit auch zufrieden sein.

Wie sieht's aus mit den Reifen, besser als in Monaco?

Es jetzt ein bisschen schwer am Nachmittag, denn wir hatten viele Unterbrechungen, rote Flaggen, gerade zum Ende. Ich denke, in Monaco halten die Reifen ein bisschen länger als hier, denn dort sind die Kurven nicht so schnell und die Geschwindigkeiten nicht so hoch. Das hilft natürlich dem Reifen. Hier wird's ein bisschen kritischer.

Magst du diese Strecke?

Ja. Es ist eine besondere Strecke. Mit den Schikanen und den Randsteinen ist sie stellenweise ziemlich ruppig, aber ich mag sie.

Ein anderer Deutscher macht in Amerika auch Furore, Dirk Nowitzki. Hast du das Spiel gesehen?

Ja. Es steht 3:2. Jetzt hoffen wir, dass es noch einmal klappt!

Was sagst du zu seiner Leistung?

Wird zu wenig honoriert in Deutschland. Absolut aussergewöhnlich.

10.6.2011