Toro Rosso zufrieden: Ermutigender Longrun

Jaime Alguersuari

fühlt sich im Auto nun wieder einen Tick wohler

Die Piloten von Toro Rosso belegten am Nachmittag im zweiten Training zum Grossen Preis von Kanada die Positionen 13 und 14. Sebastien Buemi hatte 1,944 Sekunden Rückstand zu verzeichnen, Teamkollege Jaime Alguersuari war um 0,633 Sekunden langsamer als der Schweizer.

"Es ist gut, wieder im Auto zu sein", so Buemi. "Denn nachdem die Rennen in Spanien und Monaco direkt aufeinander folgten, kam mir das Warten wie eine Ewigkeit vor. Ich fuhr heute Morgen nicht, was in Ordnung ist, aber das machte den Nachmittag noch wichtiger. Dieser verlief gut, und wir bekamen eine gute Vorstellung davon, was die Reifen machen, inklusive dem Prototyp-Medium, den wir hier für Valencia in zwei Wochen getestet haben. Ich fuhr viele Runden, was positiv ist, angesichts der Tatsache, dass es eine schwierige Einheit war, da einige Autos von der Strecke rutschten. Wir sind auf dieser Strecke natürlich mit Flügeln für wenig Abtrieb gefahren, und wir verfügen nun über ein gutes Verständnis darüber, wie diese funktionieren. Es ist sehr schön, das Auto in der Konfiguration für wenig Abtrieb zu fahren. Wir haben eine sehr hohe Höchstgeschwindigkeit, was aufregend ist. Diese Strecke ist für die Bremsen immer fordernd, und wir haben sie heute aus diesem Grund wirklich hart rangenommen. Nun müssen wir alle Daten anschauen, um zu sehen, ob wir in Bezug auf die Kühlung die richtigen Kalkulationen durchgeführt haben."

"Ich habe das Gefühl, dass ich hier in Bezug auf das Verständnis für das Auto einen Schritt nach vorne gemacht habe", so Alguersuari. "In den vergangenen Rennen hatte ich nämlich etwas zu leiden, dies ist ein positiver Aspekt des Tages. Ich habe immer noch ein wenig damit zu kämpfen, die Reifen während einer einzigen fliegenden Runde ordentlich zum Arbeiten zu bekommen. Diesbezüglich müssen wir noch Arbeit verrichten. Das könnte morgen jedoch schwierig werden, denn ich höre, dass Regen vorhergesagt wird. Auf der anderen Seite war ich von unserer Longrun-Simulation sehr beeindruckt, denn das Auto scheint wesentlich konstantere Leistungen zu zeigen als in der Vergangenheit. Zum Beispiel scheint die Abnutzung der Hinterreifen kein grosses Thema mehr zu sein. Was die Bremsen betrifft, so hatte ich für sie hier ein besseres Gefühl als in Monaco. Ich denke aus diesem Grund, dass wir alles in allem gute Fortschritte erzielen."

"Ich war hier schon im vergangenen Jahr beim Rennen vor Ort", so Testfahrer Daniel Ricciardo, der am Vormittag im Auto von Buemi Platz nehmen durfte. "Aber dies war das erste Mal, dass ich hier auch auf der Strecke war. Es ist unglaublich, und wenn man die Strecke abläuft oder sie im Simulator fährt, erhält man keinen echten Eindruck davon, wie gut sie ist. Sie ist wirklich besser, als ich dies erwartet habe. Ich habe es geliebt, in der Lage zu sein, auf die Strecke zu gehen und wirklich zu attackieren und die Randsteine zu verwenden. Wenn man den Mauern nahe kommt, dann verleiht dies dem Fahrer den Eindruck, dass man wirklich das Auto beherrscht und es rau behandelt, was viel Spass macht. Es war aus diesem Grund eine sehr genussvolle Einheit. Im Vergleich zu den anderen Rennen fuhr ich ein etwas anderes Programm. Ich bin auf die Strecke gegangen und fuhr ein paar Versuche, um wie üblich eine Basis herauszuarbeiten. Dann absolvierte ich am Ende einen Longrun, auch wenn wir den Plan aufgrund der roten Flagge etwas ändern mussten. Dies waren tatsächlich die meisten Runden, die ich jemals in Folge in einem Formel-1-Auto gefahren bin, 19 Runden. Es hat Spass gemacht, den Toro Rosso zum ersten Mal etwas mehr in Rennabstimmung zu erleben. Ich habe etwas über das Verhalten der Reifen gelernt, auch wenn die Strecke auf den ersten beiden Versuchen sehr schmutzig war. Abgesehen vom härteren Reifen war ich auch in der Lage, den Pirelli-Medium auszuprobieren, der uns für Tests im Hinblick auf Valencia zur Verfügung gestellt wurde. Das war lediglich ein kurzer Versuch, und das Haftungsniveau, das sie zur Verfügung stellen, scheint ganz nett zu sein. Ich bin mir sicher, dass sie uns in Valencia ein gutes Rennen bescheren werden."

10.6.2011