Keine Strafen für Button

Der McLaren von Lewis Hamilton

hing nach der Kollision am Abschlepphaken

McLaren-Pilot Jenson Button war auf dem Weg zu seinem Montreal-Triumph in zwei Kollisionen verwickelt. Der erste Zwischenfall passierte mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton in der siebten Runde. In Umlauf 38 geriet Button mit Ferrari-Pilot Fernando Alonso aneinander. Während der Weltmeister von 2009 unbeschadet weiterfahren konnte, schieden Hamilton und Alonso aus. Die Stewards untersuchten beide Vorkommnisse nach dem Rennen und kam in beiden Fällen zu dem Schluss, dass es sich um normale Rennunfälle gehandelt hat.

Für die Untersuchung der McLaren-Stallkollision zogen die Rennkommissare mehrere Videoaufnahmen zur Hand, auf denen die Linien verschiedene Fahrer aus unterschiedlichen Perspektiven gezeigt wurden. Nachdem die Piloten aus der Schikane vor der Start- und Zielgerade beschleunigt haben, lassen sie sich gewöhnlich nach links Richtung Boxenmauer treiben, um für den folgenden Rechtsknick auszuholen. Genau als sich Button nach links treiben liess, drückte er Hamilton gegen die Boxenmauer, der dort überholen wollte.

Teamintern sah man diese Situation als unglücklichen Zwischenfall an. Button und Hamilton unterstellten sich gegenseitig keine Absicht. Neben Videoaufzeichnungen nutzten die Stewards auch GPS-Daten und hörten sich die Meinungen der Fahrer und Teamvertreter an. Sie kamen zu der Entscheidung, dass beide Fahrer eine ähnliche Linie wie die übrigen Autos gewählt haben und sich Button nicht so weit nach links tragen ließ, wie Michael Schumacher, der direkt hinter den beiden Chrompfeilen fuhr.

Als Hamilton zum Überholmanöver ansetzte, blickte Button in den Rückspiegel. Beide Fahrer haben bestätigt, dass Button seinen Hintermann sehr wahrscheinlich nicht sehen konnte. Im Moment der Berührung war Button nicht so weit links, wie er in der Runde davor war. Der Brite fuhr auch nicht so nahe an die Boxenmauer heran wie Schumacher.

Die Stewards sind deshalb zu der Meinung gekommen, dass es für Hamilton logisch war anzunehmen, dass Button ihn gesehen hat. Ebenfalls finden die Kommissare, dass man Button glauben kann, er habe von Hamiltons Position links daneben nichts gewusst, weil er ihn nicht gesehen hat. Deshalb wurde die Kollision als normaler Rennunfall abgehandelt.

Auch die Kollision zwischen Alonso und Button haben sich die Stewards noch einmal genau angesehen. In Kurve drei lag der Brite innen, der Ferrari aussen und es kam zu einer Berührung, die einen Dreher und den Ausfall des Spaniers zur Folge hatte. Die Aussagen beider Fahrer und der Teamverantwortlichen wurden aufgenommen. Der Unfall wurde ebenfalls als normaler Rennunfall behandelt.

14.6.2011