Heidfeld: Erster Qualifyingschritt geglückt

Nick Heidfeld

kam im Qualifying in Montreal richtig gut zurecht

Der Hinweis in Monaco war nicht zu überhören. Bei Renault ist man von Nick Heidfelds Leistungen in den Rennen angetan, seine Qualifyings gaben aber ab und zu Rätsel auf. Doch von einer Fundamentalkritik war Teamchef Eric Boullier weit entfernt. Auch ihm ging es um Lösungen für das Qualifying. Erste Ansätze versprachen in Kanada schon einen guten Fortschritt.

"Wir haben ein paar Gründe gefunden, warum wir in den vergangenen zwei, drei Rennen nicht so gut aussahen", so Boullier. "Das Team hat mit ihm zusammengearbeitet, damit er sich wohler im Auto fühlt. Das funktionierte gut." Kritik an der Einstellung von Heidfeld wollte er aber nicht äussern. "Es geht darum, dass er sehr sorgsam mit den Reifen umgeht. Da hilft unser Auto nicht, weil es auch die Reifen schont. Wir müssen einen Weg finden, wie das Auto bei ihm den nötigen Grip mit den Reifen aufbaut. Das ist kein Fahrerproblem, sondern hat mit dem Fahrstil zu tun", fährt er fort.

Nick Heidfeld: "Ich bin in Q3 zunächst mit gebrauchten Weichen gefahren und die Runde war gar nicht so schlecht. Mit neuen Weichen bin ich dann in der ersten Runde die schnellste Runde zu fahren. Das ist auch positiv für mich, weil es zeigt, dass ich hier keine so grossen Aufwärmprobleme hatte." Und genau darum geht es vorrangig. "Ich bin sehr zufrieden, denn ich habe das Maximum erreicht - was ja immer das Ziel ist. In den vergangenen Rennen hat das nicht so perfekt geklappt. Auf der anderen Seite hatte ich auch nicht immer die Chance dazu. In Barcelona war ich am Wochenende gut unterwegs und dann fing das Auto Feuer und ich konnte es im Qualifying nicht zeigen. In Monaco war es sicher etwas frustrierend. Hier haben wir beim Setup ein paar Sachen probiert. Auch meinen Fahrstil habe ich etwas geändert. Ich bin zufrieden mit dem Qualifying, vor allem weil ich etwas mehr Abtrieb am Auto habe. In der Theorie ist das etwas langsamer, aber es ist besser, wenn es nass sein sollte", greift er schon vor.

Doch zurück zu seinen Problemen im Qualifying. "Ich kann nicht genau sagen, was ich gemacht habe. Aber wir haben etwas versucht, was hier funktioniert hat", so Heidfeld. "Das zeigt auch die Tatsache, dass ich meine schnellste Runde in der ersten Runde gefahren bin. Aber das war jetzt nur ein Event, wir müssen abwarten. Aber ich hoffe, dass es sich zeigt, dass es besser wird. Gut ist, dass das Team hinter mir steht. Eric sagte, dass das Qualifying besser werden muss. Aber er hat da nicht mit dem Finger auf mich gezeigt. Ich habe mich ja selbst schon darüber beschwert, noch ehe er es getan hatte."

Was genau er gemacht hat, will er nicht verraten. "Wir haben am Setup etwas verändert, aber auch an meinen Aufwärmrunden und auch in den schnellen Runden selbst. Aber es ist zu früh, um zu sagen, ob das immer helfen wird"; fährt er fort. Dabei ist diese Umstellung nicht ganz einfach, weil er im Rennen wieder auf den alten Stil zurückgreift.

12.6.2006