Button sprachlos: "Definitiv mein bestes Rennen"

Jenson Button ist sich bewusst:

Das war ein sensationelles Rennen

Jenson Button fuhr beim Grossen Preis von Kanada das Rennen seines Lebens. Dass der McLaren-Mercedes-Pilot in der allerletzten Runde an Sebastian Vettel vorbeiging und sich den Sieg sicherte, das hatte im Verlauf des Rennens wohl kaum jemand mehr auf der Rechnung.

Denn im Vorfeld hatte der ehemalige Formel-1-Weltmeister jede Menge Zwischenfälle zu bewältigen. Erst kollidierte er mit Teamkollege Lewis Hamilton, später mit Fernando Alonso. Es folgte eine Durchfahrstrafe und insgesamt fünf Boxenstopps. Sensationell, dass Button Vettel dennoch schlagen konnte, der vom Fahrfehler in der letzten Runde einmal abgesehen ein reibungsloses Rennen hatte.

"Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll", jubelt Button. "Das waren seit dem Start drei sehr emotionale Stunden. Da gab es den Zwischenfall mit Lewis. Ich konnte nichts sehen, als er neben mir war. Ich habe mich bei ihm entschuldigt, und von da an war es ein Kampf. Ich erhielt wegen zu hoher Geschwindigkeit hinter dem Safety-Car eine Durchfahrstrafe, musste mehr als drei mal den Weg durch das Feld suchen. Auf der letzten Runde jagte ich Sebastian. Er kam auf einer nassen Stelle der Strecke neben die Ideallinie und ich nutzte die Chance. Es war ein fantastisches Rennen. Selbst wenn ich nicht gewonnen hätte, hätte ich es genossen. Ein wahnsinniger Sieg und womöglich mein bester. Definitiv, dies war eines jener Rennen, in denen man zunächst im Nirgendwo ist und dann ist man doch irgendwo. Die letzte Runde ist die wichtige, die man führen muss, und die Hälfte dieser Runde habe ich angeführt. Ein unglaublicher Tag. Ich weiss wirklich nicht, was ich ansonsten noch sagen soll."

Nach seinen Zwischenfällen mit Hamilton und Alonso war der Sieg noch nicht endgültig bestätigt, denn er musste noch zur Rennleitung, rechnet jedoch nicht mit einer Strafe: "Ich bin überhaupt nicht besorgt, denn ich habe nicht das Gefühl, dass ich etwas falsch gemacht habe. Aber man weiß nie, wie es ausgehen wird. Es fühlte sich an, als hätte ich mehr Zeit in den Boxen als auf der Strecke verbracht. Die Jungs haben grossartige Arbeit geleistet, indem sie die richtige Strategie wählten. An einem Punkt hatten wir definitiv Glück mit unserer Strategie. Wir haben die Entscheidung, auf Slicks zu wechseln, sehr gut gefällt, und das Auto arbeitete unter diesen schwierigen Bedingungen wirklich gut. Ich habe es sehr genossen, mich durch das Feld zu fahren. Es ist fast so grossartig wie ein Sieg, wenn man sich den Weg durch das Feld kämpft. Dieses Gefühl, dass man jemanden übertrumpft. Für die Leute hier war es ein grossartiges Rennen. Es ist ein wirklich aussergewöhnliches Ergebnis, auf dem Podium zu stehen, und mir meinen Weg von der letzten Position bis nach vorne zu kämpfen. Das ist definitiv mein bestes Rennen."

13.6.2011