Ricciardo: "Einfach wird es nicht"

Daniel Ricciardo sitzt auch in Japan

bei HRT im Cockpit - wie steht's in Indien?

Im japanischen Suzuka bestreitet Daniel Ricciardo bereits sein siebtes Wochenende als Stammfahrer von HRT und ist schon sehr gespannt darauf, den Traditionskurs unter die Räder zu nehmen. Für den 22-Jährigen stellt die Ausfahrt im Freien Training eine Premiere dar, genau wie sein Showrun in Indien - ob Ricciardo dort schließlich auch beim Grand Prix an den Start gehen wird, ist noch nicht klar. Beim Debüt in Delhi wird der Australier möglicherweise von Lokalmatador Narain Karthikeyan ersetzt...

Frage: Daniel, wie würdest du dich fühlen, wenn dich Narain Karthikeyan beim Indien-Rennen ersetzen würde? Ich nehme an, du würdest gerne fahren...

Daniel Ricciardo: Ja, ich würde gerne Rennen fahren. Wenn die Bedingungen halt so sind, dann ist das schon okay. Ich würde mir die ganze Sache genau ansehen und versuchen, etwas daraus zu lernen. Im vergangenen Jahr konnte ich mich bereits mit einer solchen Situation vertraut machen, als ich für Red Bull hier war. Es ist also nichts Ungewöhnliches für mich, vor Ort zu sein und nicht ins Lenkrad zu greifen. Schauen wir einmal. Wir werden sehen, was passiert. Ich würde gerne fahren, doch wir werden in jedem Fall probieren, ein produktives Wochenende zu haben.

An diesem Freitag kommt Karthikeyan bereits wieder im Freien Training zum Einsatz. Wer von euch beiden HRT-Piloten muss ihm sein Cockpit überlassen?

Tonio.

Weil du noch nicht mit der Strecke vertraut bist?

Ich vermute es. Nein. Ich hielt ihnen eine Knarre unter das Kinn und verlangte, dass ich fahren darf... (lacht).

Ist Suzuka eine Rennstrecke, auf die man sich als Fahrer freut?

Ja. Ich komme gerade von meinem Trackwalk. Der Kurs sieht wirklich fantastisch aus. Jede einzelne Kurve scheint ein gewisses Detail an sich zu haben, was sie zu einer interessanten Herausforderung macht. Einfach wird es nicht, denke ich, doch ich möchte die Freien Trainings am Freitag maximal ausnutzen. Ich will möglichst viel lernen und werde einige Linien ausprobieren. Viele Kurven fallen etwas ab. Ich muss einfach sehen, wie ich sie am besten anfahre. Darauf freue ich mich schon. Es sieht alles richtig gut aus.

Konntest du dich im Red-Bull-Simulator auf Suzuka vorbereiten?

Ja, aber nicht in letzter Zeit. Wenn ich mich recht erinnere, fuhr ich diese Strecke vor dem Rennen im vergangenen Jahr. Ich war nun schon seit geraumer Zeit nicht mehr in Grossbritannien. Ich reise sehr viel. Wie ihr wisst, habe ich ein recht stressiges Jahr. In der Vergangenheit sass ich aber im Simulator. Das wird mir sicher eine gewisse Hilfe sein.

Hattest du nach Singapur wenigstens ein paar freie Tage?

Ich fuhr für ein paar Tage nach Hause. Danach musste ich aber nach Indien reisen, wo ich eine Demofahrt absolvierte. Das war sehr unterhaltsam. Es war sehr aufregend. Direkt danach reiste ich weiter nach Japan. Urlaub würde ich es aber nicht nennen.

Die vergangenen Rennen waren ziemlich schwierig für dich, wo du in den Startrunden doch mehrfach Berührungen hattest. Wie wichtig wäre es für dich, hier in Japan ein sauberes Wochenende zu erwischen?

Ziemlich wichtig, denke ich. Ich bin nach wie vor auf der Suche nach diesen ein, zwei Extrazehnteln in der Qualifikation. Das gilt auch für das Rennen. Ich muss es einfach noch auf die Reihe kriegen. Uns gelangen schon ein gutes Qualifying und auch ein gutes Rennen. Ich weiss also, dass ich es schaffen kann und kenne die Möglichkeiten. Ich muss es nun einfach an einem Event konzentrieren. Ich werde natürlich versuchen, es hier umzusetzen. Schauen wir einmal. Wenn mir das Layout liegt, könnte es klappen. Ich mag es. Eine fordernde Strecke macht immer großen Spass.

6.10.2011