Red Bull-Konkurrenz auch 2012 chancenlos?

Helmut Marko sieht Sebastian Vettel auch 2012

an der Spitze der Formel 1

Selbst die grössten Pessimisten glauben nicht mehr daran, dass Red Bull dieses Jahr einen der beiden WM-Titel noch verlieren könnte. Dennoch entwickelt Adrian Newey nach wie vor den RB7 weiter. Das hat einen Grund: Abgesehen vom Auspuff und von der Nase des Autos bleibt das Reglement 2012 stabil - Teile, die man also jetzt schon zum Einsatz bringt und die sich bewähren, kommen auch dem neuen Boliden zugute.

"Wir testen jetzt schon für 2012", bestätigt Red-Bull-Motorsport-Konsulent Helmut Marko gegenüber 'Sport Bild'. Durch das stabile Reglement könne man "jetzt schon Teile testen, die in die Entwicklung des nächstjährigen Autos einfliessen. Der grösste Vorteil dabei: Wir können die Teile jetzt schon zuverlässig machen und müssen uns in den Wintertests nicht mit Kinderkrankheiten rumärgern."

Marko stichelt gegen Rivalen

Man spürt: Red Bull tut alles, um den Vorteil gegenüber der Konkurrenz nicht zu verlieren, und ruht sich nicht auf den Lorbeeren der vergangenen Jahre aus. Auf die Hoffnungen der Konkurrenz, das Verbot des abgasangeblasenen Diffusors würde Red Bull 2012 schwächen, reagiert Marko gelassen: "Dann belassen wir unsere Gegner mal in dem Glauben, dass das so ist." Er scheint sich seiner Sache jedenfalls sicher zu sein. "Wie soll man, wenn ein Auto nicht konkurrenzfähig ist, plötzlich den Stein der Weisen finden?", sieht er die Konkurrenz auch in der kommenden Saison im Hintertreffen und schliesst Überraschungen aus.

Red Bull setzt auf Hybrid-Taskforce

Der Red-Bull-Motorsport-Konsulent verweist auf die konsequente Weiterentwicklung des RB5 aus dem Jahr 2009, mit dem Red Bull im Jahr der Reglement-Revolution den Titelkampf gegen Brawn und Jenson Button knapp verloren hatte: "Dass eine gute Basis im Vorjahr die Grundlage für den Erfolg im nächsten Jahr ist, ist durch uns in den letzten drei Jahren doch bewiesen worden." Dennoch geht Red Bull auf Nummer sicher. Der Weltmeister-Rennstall will das Saisonende 2011 nicht für die Vorbereitung des Jahres 2012 opfern und wird daher neue, unzuverlässige Teile bloss am Freitag ausprobieren. Diese Saison war das Hybridsystem KERS die einzig wahre Schwachstelle des Newey-Boliden. "Deshalb haben wir da eine Task Force eingerichtet", so Marko, "die durch die intensivere Kooperation mit Renault möglich geworden ist. Und darum wird auf diesem Gebiet besonders intensiv entwickelt."

5.10.2011