Lotus erstmals kein Rundenrückstand

Heikki Kovalainen ist stolz auf das Lotus-Team

und sein eigenes Rennen

Im Lotus-Team häufen sich die glücklichen Gesichter nach den Rennen. In Suzuka gelang es Heikki Kovalainen und Jarno Trulli auf den Positionen 18 und 19 erstmals, sich auf die Konkurrenz keinen Rundenrückstand einzuhandeln. Zudem lag man deutlich vor der Konkurrenz von Marussia-Virgin und HRT, welche beide einen Rückstand von zwei Runden auf Jenson Button hatten.

"Welch grossartiges Rennen für das gesamte Team!", jubelte Kovalainen. "Ich legte einen unglaublichen Start hin, hatte keine durchdrehenden Räder, eine perfekt schleifende Kupplung, und überholte plötzlich eine Menge Autos, bis auf den 14. Rang. Es sah danach aus, als würden alle andere in den Rückwärtsgang schalten. Ich hatte sogar einen der Ingenieure lachend und aus Versehen jemand anderem sagend am Funk, wie brillant der Start war, und ich dachte 'Nein, erwähne das jetzt nicht, ich muss mich noch um das restliche Rennen kümmern!'. Danach waren die ersten paar Rennabschnitte grossartig. Das Auto arbeitete auf den weichen Reifen wirklich gut, und diese Stopps waren mega. Dann kam das Safety-Car auf die Strecke und brachte alle zusammen. Von da an war es ein Rennen bis zur Flagge mit Jarno, und ich blieb bis zur letzten Runde vorn. Das Auto fühlte sich das gesamte Wochenende ausbalanciert an, ich war aus diesem Grund in der Lage, den ganzen Nachmittag über auf der härteren Mischung Druck zu machen. Und auch wenn ich durch die Virgins und HRT ein wenig aufgehalten wurde, als ihnen die blauen Flaggen gezeigt wurden, war ich dennoch in der Lage, vor Jarno zu bleiben. Und da er hier immer schnell ist, fühlt sich das ziemlich gut an. Es ist zudem sehr befriedigend, dass dies das erste Mal in dieser Saison ist, dass wir keinerlei blauer Flaggen gesehen haben. Jedes Mal, wenn du jemanden vorbeilassen musst, bremst du dein eigenes Rennen künstlich aus. Dies zeigt, dass sich unser Auto verbessert, so wie dies beim gesamten Team der Fall ist. Natürlich hat uns das Safety-Car geholfen, aber man muss auch an der richtigen Stelle sein, um von dem zu profitieren, was auch immer auf der Strecke passiert. Und heute haben wir genau das getan. Ein grossartiger Tag."

"Für mich war dies ein guter Tag", zeigt sich auch Trulli zufrieden. "Ich bin nicht allzu gut gestartet, einmal war mein Start nicht perfekt, aber als es erst einmal los ging, war ich in der Lage, ein paar gute Überholmanöver zu zeigen und machte Boden gut. Nach ein paar Runden fühlte es sich an, als hätte ich ein Problem mit dem Getriebe, das mich einbremste, aber es kam wieder zurück. Dann kam das Safety-Car auf die Strecke und ich war in der Lage, den Rückstand auf Heikki gutzumachen. Wir hatten dann beide ein gutes Rennen bis zum Ende. Für das gesamte Team ist dies ein ziemlich bedeutungsvolles Ergebnis. Wir haben jede Runde des Rennens beendet, und während das nicht allzu wichtig erscheint, wenn Jungs vor einem Meisterschaften gewinnen, so zeigt dies doch, dass wir uns weiterhin verbessern. Ich bin wirklich für alle froh, hier an der Strecke und zuhause in der Fabrik, dass wir Japan erneut auf einem Höhepunkt verlassen können und uns nun auf den Weg zum kommenden Rennen in Korea machen."

"Wir sind heute für das gesamte Team erleichtert", so Thierry Salvi von Renault. "Für Renault Sport F1 ist dies ein historischer Tag - Sebastian hat seinen zweiten Titel gewonnen, Gratulation an ihn dafür. Und das Team Lotus hat sich in einer sehr glücklichen Position befunden. Zum ersten Mal in diesem Jahr mussten wir bis zur Flagge den Benzinverbrauch managen. Wir haben das gesamte Wochenende hart gearbeitet, um den Fahrern mit dem angeblasenen Unterboden die bestmögliche Balance zu geben, und sie berichten beide, dass sie den gesamten Nachmittag über gut ausbalancierte Autos hatten. Wir haben also definitiv unseren Anteil an der Hilfe geleistet, sodass das Team heute einen weiteren Schritt nach vorn machen konnte. Gratulation an alle!"

"Das war für das gesamte Team ein wirklich befriedigendes Rennwochenende", so Mike Gascoyne, Technischer Direktor. "Zum ersten Mal sind beide Autos in derselben Runde mit dem Führenden ins Ziel gekommen, und auch wenn uns durch das Safety-Car geholfen wurde, war unsere Leistung im Vergleich zu den anderen Autos um uns herum immer noch die beste." "Beide Fahrer machten während des gesamten Rennens Druck, bis zur letzten Runde, und ich denke, dass wir es geschafft haben, die komplette Leistung aus den Autos herauszuholen. Heikki legte einen unglaublichen Start hin, in gewisser Weise den besten des Jahres, und dies machte eine Drei-Boxenstopp-Strategie zu logischen Wahl. Auf den ersten drei Abschnitten war er auf den weicheren Reifen unterwegs, und das funktionierte sehr gut. Bei Jarno managten wir ein Problem, das er auf dem ersten Rennabschnitt hatte, und am Ende des Rennens haben wir gesehen, wie er Heikki sehr unter Druck setzte, was genau das war, was wir von ihm und seinem Teamkollegen wollten. Ihnen wurde auch durch ein paar unglaublichen Boxenstopps von den Jungs in der Garage geholfen. Alles in allem war dies ein sehr professioneller Job, den wir alle erledigt haben. Ich möchte mich beim gesamten Team für die Arbeit bedanken, welche sie hier geleistet haben, und allen gratulieren."

"Zunächst einmal möchte ich Sebastian und allen unseren Freunden bei Red Bull Racing herzlich zu einem unglaublichen Job in dieser Saison gratulieren", so Teamchef Tony Fernandes. "Sie haben immer noch Arbeit zu erledigen, und ich weiss aus erster Hand, dass sie auf ihrer Jagd nach dem Konstrukteurstitel in diesem Jahr nicht nachlassen werden, genauso wenig wie auf ihrer Jagd nach vielen weiteren Titeln in der Zukunft. Sie setzen die Standards, die wir anstreben müssen, und ich bin sehr stolz darauf, dass wir Teil ihrer grossen Familie sind, und dass wir uns auf unserem eigenen Wachstum durch die inspirieren lassen können, sodass wir eines Tages den Kampf mit ihnen auf der Strecke aufnehmen können. Was uns betrifft, so weiss ich, dass ich das bei jedem Rennen sage, aber das ist wirklich das beste Rennen, das wir jemals hatten. Als ich hier heute Morgen ankam, hatte ich das Gefühl, dass im Team alles beginnt zusammen zu kommen, so wie wir dies geplant hatten. Es ist für uns ein gewaltiger Schritt nach vorn, in derselben Runde wie der Weltmeister ins Ziel zu kommen. Beide Fahrer haben heute alles gegeben, und die Boxenstopps waren den gesamten Nachmittag exzellent. Unsere Geschwindigkeit war im Rennen stark, und die Strategien haben an beiden Autos gepasst. Das bescherte uns die Belohnung, während des gesamten Rennens keine blaue Flagge zu sehen. Das ist eine grossartige Leistung des Teams. Ich denke, dass dies für uns ein Wendepunkt ist. Suzuka ist eine schnelle Strecke, kein einfacher Ort, um Fortschritte zu erzielen. Die Tatsache, dass wir das gesamte Wochenende über eine so gute Leistung gezeigt haben, bedeutet, dass ich hier absolut begeistert abreise, in dem Wissen, dass sich unsere Arbeit auszuzahlen beginnt. Die Strategie, welche wir angewandt haben, war es gewesen, geduldig zu sein und sich nicht in falsche Entscheidungen treiben zu lassen, was sich bezahlt gemacht hat. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass wir im kommenden Jahr, und besonders im Jahr danach, weitere grosse Schritte von unserem Team sehen werden."

9.10.2011