Für Renault wäre mehr drin gewesen

Obwohl es Witali Petrow in Suzuka

in die Punkte schaffte, ist man bei Renault unzufrieden, denn für Bruno Senna lief es nicht rund

Das Renault-Team hat dank zweier WM-Punkte von Witali Petrow und einer Nullnummer von Force-India den fünften Rang in der Konstrukteursmeisterschaft gefestigt. Zufrieden war man trotz des neunten Rangs des Russen nicht, denn für Bruno Senna verlief das Rennen trotz einer guten Startposition enttäuschend, er belegte lediglich Position 16.

"Wir starteten auf dem Medium-Reifen", so Petrow. "Ich versuchte alles, um am Start die Position gegenüber jenen um mich herum zu halten, welche auf den weichen Reifen waren. Ich litt an stark durchdrehenden Rädern, mit diesen Reifen war es tatsächlich sogar ein ziemlich guter Start. Wenn ich auf den weichen gewesen wäre, dann hätte ich Plätze gutmachen können. Während des Rennens war es schwierig zu sagen, wie die Strategie funktionieren würde, und es war in den ersten beiden Abschnitten des Rennens eine Herausforderung, gegen jene auf den weicheren Reifen zu kämpfen. Schlussendlich war es unser Ziel gewesen, vor Force India ins Ziel zu kommen, und das haben wir erreicht. Als ich gegen Ende des Rennens die weichen Reifen aufzog, hatte ich das Gefühl, dass ich über so viel Haftung verfügte, dass ich lächelte und dann viel Druck machte. Ich weiss nicht, wie viele Autos ich dann überholt habe. Es ist schade, dass Sergio Perez einfach zu weit vorne lag. Nun machen wir uns auf den Weg nach Korea, wo wir eine weitere Ankunft in den Top 10 feiern wollen."

"Aus meiner Perspektive war es ein enttäuschendes Rennen, nachdem ich es in einer solch viel versprechende Position begonnen hatte", so Senna. "Witali drückte mich in der zweiten Kurve ein wenig weg, was es für mich schwierig gemacht hat, mich davon wieder zu erholen. Während des restlichen Rennens hatte ich eine Menge Probleme im Verkehr und meine Reifen nutzten sich ziemlich schnell ab. Alles in allem denke ich, dass wir von diesem Wochenende lernen können. Trotz der eingeschränkten Zeit auf der Strecke vor dem Qualifying schaffte ich es, in den dritten Qualifying-Durchgang zu kommen. Wir sahen hier während der drei Tage definitiv stärker aus als wir es in Singapur waren. Hoffentlich werden wir in Korea wieder in den Punkten sein."

"Zunächst einmal war es gut, wieder in den Punkten zu sein", so Teamchef Eric Boullier. "Im Vergleich zu den meisten anderen Teams hatten wir eine andere Strategie, und diese funktionierte für Witali ganz gut, aber nicht so gut für Bruno, der eine Menge im Verkehr zu kämpfen hatte. Unglücklicherweise hat uns auch das Safety-Car nicht geholfen, aber zumindest haben wir zwei weitere Punkte geholt, welche die Bedrohung von Force India in der Konstrukteursmeisterschaft von uns fernhalten. Abschliessend möchte ich im Namen des gesamten Teams Sebastian Vettel zu seinem zweiten Titelgewinn gratulieren."

"Wir sind glücklich, Witali in die Punkte bekommen zu haben", so Chefingenieur Alan Permane. "Unser Auto ging mit den weichen Reifen sehr hart um, was die Strategie hier bis zu einem gewissen Grad diktiert hat. Unsere Leistung auf dem Medium-Reifen war ordentlich, also fuhren wir auf einer Medium-Medium-Weich-Strategie. Der weiche Reifen war schneller als der Medium-Reifen, im Rennen war dieser Unterschied größer als wir dies vorhergesagt hatten. Dies sorgte für eine stressige Zeit an der Boxenmauer, wir hielten jedoch an der Strategie fest. Unsere Herangehensweise funktionierte gegen Force India und Kamui Kobayashi, aber Sergio Perez war in der Lage, zwei wirklich lange Rennabschnitte auf den weicheren Reifen zu schlagen, sodass er uns schlug. Bruno wurde am Start behindert, und er hatte einen besonders schlechten ersten Boxenstopp. Als er auf den weichens Reifen war, hatte er nicht die Geschwindigkeit von Witali, wir müssen aus diesem Grund verstehen, warum das so war. Die weichen Reifen hielten bei Witali gut, während sie bei Bruno eine gewaltige Abnutzung aufwiesen. Das Safety-Car hat uns sicherlich nicht geholfen, denn es kam, als wir früh im zweiten Rennabschnitt auf dem Medium-Reifen waren. Alles in allem können wir den Tag als ordentlich zusammenfassen, aber wir hätten besser sein können."

"An diesem Wochenende haben wir gesehen, dass das Team in der Qualifikation wieder zur alten Form zurückgekehrt ist", so Motoren-Ingenieur Ricardo Penteado. "Für die Konstrukteursmeisterschaft ist es eine gute Neuigkeit, dass wir in den Punkten ins Ziel gekommen sind." "Wir wussten, dass Suzuka uns deutlich besser liegen würde, denn es ist eine Strecke mit deutlich höheren Geschwindigkeiten und erfordert vom Motor eine gute Fahrbarkeit, und wir wissen, dass diese der RS27 bietet. Wir waren besonders froh, dass das Paket, welches wir in Singapur ausprobierten, sehr gut funktioniert hat. Wir hatten mit der Kühlung keinerlei Probleme. Korea findet lediglich in ein paar Tagen statt, also werden wir uns konzentrieren und schauen, dass wir unsere Form aufrecht halten. Gratulation an Sebastian, der heute seinen zweiten Titel gewonnen hat."

9.10.2011