Di Resta ist gespannt auf Suzuka

Paul di Resta und Adrian Sutil freuen sich

auf die Fahrerstrecke Suzuka

Force India kommt mit breiter Brust zum Grand Prix von Japan nach Suzuka. In Singapur brachte die Truppe rund um Teamchef Vijay Mallya erstmals in dieser Saison beide Autos in die Punkteränge. Zwölf Zähler dank Paul di Resta und Adrian Sutil bedeuteten zudem die höchste Punkteausbeute in einem Rennen in der Geschichte des Teams.

In der Konstrukteurs-WM liegt Force India inzwischen zwölf Punkte vor Sauber auf dem sechsten Platz. Dank des positiven Trends der vergangenen Wochen peilt man nun Rang fünf und damit Renault an. "Ich habe von Beginn der Saison an gesagt, dass wir ein Auto brauchen, das auf allen Strecken funktioniert", sagt Teamchef Mallya. "In Singapur haben mich meine Jungs sehr stolz gemacht. Jetzt blicke ich zuversichtlich auf die noch anstehenden Rennen", setzt der Inder fort. "Ich sehe keinen Grund, warum wir an die jüngsten Ergebnisse nicht anknüpfen sollten. Jetzt peilen wir den fünften Rang in der Konstrukteurs-WM an und mit ein wenig Glück sollten wir diesen auch erreichen können." Keine einfache Aufgabe, wenn man bedenkt, dass Renault bei noch fünf ausstehenden Grands Prix derzeit 22 Punkte Vorsprung hat. Für Force India spricht neben der guten eigenen Form allerdings eine Abwärtstendenz bei Renault in Bezug auf eingefahrene Punkte bei den zurückliegenden Rennen.

Di Resta gespannt auf die Herausforderung Suzuka

So sagt auch di Resta:
"Ich denke, Platz fünf ist für uns mit etwas Unterstützung in Form von Glück erreichbar. Zunächst einmal müssen wir weiterhin mit beiden Autos in die Punkteränge fahren. Wir haben aber auch gesehen, dass der Renault auf einigen Strecken besser funktioniert als auf anderen. Daher wird es nicht einfach, sie noch zu packen." Di Resta selbst ist nach zuletzt drei Punkteplatzierungen aus vier Rennen auch für den anstehenden Grand Prix von Japan zuversichtlich. "Die Dinge haben sich seit Mitte der Saison sehr zum Positiven entwickelt", sagt der Schotte und fügt an: "Als Team haben wir einen guten Job gemacht. Unser Upgrade-Paket hat in Singapur wie erwartet funktioniert und zum Endresultat beigetragen. Jetzt freue ich mich auf Suzuka - eine Strecke, von der jeder Fahrer schwärmt", so di Resta, der im Vorjahr erstmals selbst vor Ort war. "Allein, wenn du die Strecke zu Fuß abläufst, flösst sie dir eine Menge Respekt ein. Sie ist schmal, schnell und hat einige ungewöhnliche Kurven im Programm. Zudem ist der Kurs sehr technisch. Einige der Kurven lassen verschiedene Linien zu, weshalb es für mich schon am Freitag viel zu lernen gibt."

Sutil bekennender Japan-Fan

Anders als di Resta ist Teamkollege Sutil ein erwiesener Suzuka-Spezialist. Der langjährige Force-India-Pilot war in der Anfangszeit seiner Karriere ein Jahr lang in der japanischen Formel 3 unterwegs und kennt die einzige Formel-1-Strecke mit einer Überführung wie seine Westentasche. "Suzuka ist eine grossartige Rennstrecke, die mir sehr gut liegt. Sie gehört ganz eindeutig zu meinen absoluten Lieblingsstrecken", versichert der Deutsche. Zwei Passagen haben es Sutil besonders angetan: "Die S-Kurven und die 130R, die problemlos voll geht, stechen wirklich heraus." Nach Aussage des 85-fachen Grand-Prix-Starters könne man als Fahrer in Suzuka ein seltenes Gefühl erleben. "Es ist ungewöhnlich, so viele aufregende Kurven auf einer Runde zu durchfahren. Wenn du jede einzelne dieser Kurven richtig hinbekommst, dann ist das das beste Gefühl, das du haben kannst." Mit dem Force India VJM04 unter dem Hintern sieht sich Sutil in diesem Jahr in Suzuka so gut aufgestellt wie nie. "Meiner Meinung nach, ist unser aktuelles Auto das beste, das ich in Japan je hatte. Im vergangenen Jahr waren wir zu Beginn der Saison stark. Als wir nach Suzuka kamen, war es aber nicht mehr ganz so einfach für uns. Mit der Performance aus den zurückliegenden Rennen im Rücken, sollten wir in der Lage sein, auch in Japan mit beiden Autos in die Punkteränge zu fahren", so der Deutsche.

Aufgrund seiner eigenen Vergangenheit freut sich Sutil gerade in diesem Jahr ganz besonders auf das Rennen: "Ich liebe Japan und bin froh, dass wir nach all den tragischen Ereignissen in diesem Jahr dort fahren. Ich finde, es ist das richtige Zeichen, dass wir antreten. Ich habe selbst ein Jahr lang in Japan gelebt. Daher ist dieses Land für mich so etwas wie eine zweite Heimat."

Teamchef Mallya will sich vor dem Rennen noch nicht festlegen, welcher seiner beiden Piloten diesmal besser abschneiden wird. "Als Teamchef stehen mir sowohl Adrian als auch Paul sehr nahe. Beide geniessen meine volle Unterstützung", sagt der Boss und fügt an: "Nur weil einer gegenüber dem anderen einen Erfahrungsvorteil hat, heisst das nicht, dass der andere nicht ebenfalls gut abschneiden kann. Ich bin überzeugt, dass beide in Suzuka ihr Bestes geben werden. Was Paul betrifft, so hatte er in Singapur sicherlich mehr zu lernen und hat dennoch ein sehr gutes Rennen gezeigt. In Suzuka sollte es einfacher für ihn werden."

5.10.2011