Lotus-Chef droht mit Konsequenzen

Die Schonzeit ist vorbei:

Tony Fernandes (2. v. l.) will Fortschritte sehen

Als das Lotus-Team von Tony Fernandes Anfang 2010 in die Formel 1 einstieg, sprach Technikdirektor Mike Gascoyne davon, dass man sich schon im ersten Jahr im hinteren Mittelfeld etablieren werde. Erfahrene Teams wie Toro Rosso oder Sauber wollte man direkt angreifen und möglichst bald hinter sich lassen. Doch darauf wurde nichts und Lotus führt auch nach anderthalb Jahren lediglich das Trio der Neueinsteiger von 2010 an - ohne bislang einen einzigen WM-Punkt eingefahren zu haben.

Da für den Rest der laufenden Saison keine Besserung in Sicht ist, kündigt Fernandes am Rande des Grand Prix von Italien in Monza schon mal an, dass 2012 alles besser werden soll. "Nächstes Jahr ist das Jahr, in dem wir Wirkung zeigen müssen. Wenn wir das nicht tun, werde ich aufgeben", wird der Teamchef von 'Reuters' zitiert. "Was ich meine, ist, dass wir etwas verändern müssen." Sollte sein Team auch in der kommenden Saison nur auf Platz zehn der Konstrukteurswertung liegen, "dann macht jemand etwas nicht richtig". Dieser Hinweis ist an Gascoyne gerichtet. "Mike würde es als Erster zugeben, wenn er kein Auto produziert, dass im nächsten Jahr im Mittelfeld ist, obwohl ihm alle Werkzeuge gegeben wurden", sagt Fernandes.

Bis jetzt hätten Gascoyne und dessen Mitarbeiter "einen fantastischen Job" gemacht, um das Team dorthin zu bekommen, wo es jetzt steht. "Aber das nächste Jahr ist das Jahr, in dem jeder seinen Kopf hinhalten muss", stellt der Teamchef klar. In Monza habe er seine Führungscrew gefragt, auf welchen Plätzen sich das Team in genau einem Jahr qualifizieren werde. "Die allgemeine Meinung war 14., 15., während einer 'vielleicht Neunter' gesagt hat. Ich denke, dass 14., 15. realistisch ist, was ein guter Schritt wäre."

11.9.2011