Teamname von Force India hat sich nicht geändert

Vijay Mallya wird nach eigenen Angaben

auch in Zukunft das Team leiten

Der Einstieg der Sahara-Gruppe bei Force India sorgte zuletzt für Wirbel: Bis unmittelbar vor der Bekanntgabe hatte Teamchef Vijay Mallya einen Verkauf an Sahara dementiert - Journalisten warfen ihm daraufhin vor, gelogen zu haben. Seit der Änderung der Eigentümer-Verhältnisse - Mallya und Sahara besitzen nun je 42,5 Prozent, die Mol-Familie die verbleibenden 15 Prozent - bezeichnet der Inder sein Team stets als Sahara-Force-India. Dies ist auch in den Presseaussendungen der Fall.

Doch in Formel-1-Kreisen ist wohl bekannt, dass die Namensänderung eines Rennstalls ausschliesslich durch die Formel-1-Kommission beschlossen werden kann. Diese hat aber seit dem Sahara-Einstieg nicht getagt, die nächste Sitzung findet am 3. November statt.

Keine Namensänderung erfolgt

Dass die Namensänderung nicht erfolgt ist, gibt Mallya nun auch selbst zu: "Der Name hat sich nicht geändert. Der Chassisname bleibt gleich." Er vergleicht die Situation mit McLaren, wo der Name des Hauptsponsor bloss im Namen, unter dem man genannt hat, vorkommt: "Die Steuerung und der Chassisname ändern sich nicht, daher benötige ich keine Bewilligung. Aus Wohlwollen haben wir FOM informiert und FOM hat dem zugestimmt." Mallya glaubt, dass der Sahara-Einstieg eine Kettenreaktion in Indien zur Folge haben könnte: "Sie investieren 100 Millionen Dollar in unser Team. Ich werde das Team weiterhin führen - durch die zusätzlichen finanziellen Ressourcen wird aber unsere Foschungs- und Entwicklungsabteilung gestärkt. Viel wichtiger ist aber, dass dieser grosse Schritt einer führenden indischen Gruppe viele andere auch dazu ermutigen wird."

Als Spyker 2007 Force India wurde, hätte kaum jemand für möglich gehalten, dass dieses Team je auf das Podest fahren wird, geschweige denn eine Pole-Position erreichen wird. Zudem hat sich der Rennstall inzwischen als regelmässiger Punktesammler etabliert. "Als ich 2007 das Team übernahm und wir 2008 in unsere erste komplette Saison gingen, haben wir nur gewartet und zugesehen", erinnert sich Mallya. "Das Spyker-Team - auch wenn es bereits Force India hiess - blieb so wie es war."

Mallyas Erfolgsrezept

Doch dann übernahm der Inder als Teamchef das Steuer - neben Technikchef Mike Gascoyne verliess auch Mallyas Vorgänger Colin Kolles den Rennstall. "Wir änderten einige Dinge im Team und legten einen Drei-Jahres-Plan fest, der ab 2009 galt", gibt der indische Geschäftsmann Einblicke. "Ich denke, wir sind voll auf Kurs. Ich verdanke das alles meinen Kollegen im Team, die ihr bestes gegeben haben, und ich bin froh, dass wir erreicht haben, was wir uns zum Ziel gesetzt hatten." Jetzt fehlt nur noch ein indischer Formel-1-Pilot bei Force India. Auch diesbezüglich ist Mallya zuversichtlich - beim Formel-1-Premieren-Wochenende präsentierte er die drei Sieger seiner aufwändigen Nachwuchs-Sichtung in seinem Heimatland: "Hoffentlich werden wir in fünf oder sechs Jahren einen indischen Formel-1-Fahrer hervorbringen."

29.10.2011