Schumacher: "Am Ende waren wir obenauf"

Michael Schumacher fuhr ein starkes Rennen

und kam als Fünfter über die Linie

Michael Schumacher beschloss den Grossen Preis von Indien bei Neu-Delhi auf dem starken fünften Platz. Im Ziel lag der 42-Jährige sogar vor seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg, den er im Rahmen der letzten Boxenstopp-Serie hinter sich gelassen hatte. Der Deutsche machte mit seinem guten Ergebnis die Schlappe aus der Qualifikation wett, wo er nicht in den Top 10 gelandet war.

"Normalerweise sind die Plätze sieben und acht das Maximum für uns. Heute machte es sich bezahlt, unsere Stärken zu nutzen und konstant durchzufahren, während anderen Fehler unterliefen", sagt Schumacher nach dem Rennen in einer ersten Stellungnahme bei 'RTL'. Er habe über die Distanz von 60 Runden auch davon profitiert, dass er seine Pirelli-Reifen schonen und gut einzusetzen wusste. Nur so konnte sich Schumacher laut eigener Aussage an Rosberg vorbeimanövrieren. Das sei kein strategischer Kniff gewesen, bemerkt der Mercedes-Fahrer. "Es lag nur einfach daran, dass seine Reifen jeweils früher fertig waren als meine. Das heißt: Er musste an die Box. Normalerweise ist immer der schneller, der zuerst hereinkommen und frische Reifen fassen kann", sagt Schumacher.

"Ich teilte mir meine Reifen ein - speziell im zweiten Stint - und konnte dementsprechend länger fahren. Das machte den Unterschied aus. Wir hatten unser Auto auch sehr stark auf das Rennen getrimmt. Das erklärt jetzt aber nicht die großen Abstände im Qualifying. Für mich sind diese nach wie vor ein bisschen verwunderlich", meint der Formel-1-Rekordchampion zu seiner grossen Schwäche. Er selbst wisse nicht genau, weshalb er im Zeittraining nach wie vor einige Defizite habe. "Man sieht ja, dass ich die Zeiten im Rennen ohne Weiteres mitgehen kann. Hier in Indien waren die Reifen in der Qualifikation - wie schon in Südkorea - 40 Gramm ausserhalb der Wuchtgrenze. Das mündet dann schon in starke Vibrationen. Das müssen wir in den Griff kriegen", sagt der Mercedes-Fahrer. "Wenn uns das gelingt, können wir mit unseren Starts auch die Leute weiter vorne noch mehr ärgern." Der fünfte Platz in Indien sei allerdings als Happyend zu werten, findet Schumacher. "An diesem Wochenende war es ein Auf und Ab für uns, doch am Ende waren wir obenauf. Das ist das, was wichtig ist und mich freut." Der Schlüssel zum Erfolg war einmal mehr eine gelungene Startrunde.

Dabei war Schumacher von Anfang an auf Aufholen gepolt. "Ich hatte mir die Strategie am Start schon so zurechtgelegt, dass ich in den ersten Kurven bewusst auf KERS verzichtete und so eventuell den einen oder anderen Platz verliere oder nicht erkämpfen kann. Ich sparte mir alles für die lange Gerade auf und das lohnte sich", meint der Routinier. "Dort konnte ich wichtige Positionen gutmachen."

30.10.2011