Williams: Ziel verfehlt

Pastor Maldonado

musste zeitig den ersten Reifensatz wechseln lassen

Die beiden Williams sind beim letzten Rennen vor dem Zwischengas-Verbot an ihrem eigenen Ziel klar vorbeigerutscht. Von den Plätzen 13 und 15 wurden nach 57 Runden in Valencia die Positionen zwölf und 18, was nach zwei neunten Plätzen in Folge eine klare Ernüchterung sein dürfte.

Routinier Rubens Barrichello konnte den neuen Heckflügel nicht in eine spürbare Performance-Verbesserung umsetzen. "Ich habe mich wirklich sehr hart ans Limit getrieben und bin zufrieden mit meiner Leistung", berichtet der Brasilianer und bedauert: "Das Team hat sehr hart gearbeitet und viele Upgrades ans Auto gebracht. Deshalb tut es mir leid, dass wir nicht besser abgeschnitten haben. Ich denke aber, dass wir heute zufrieden sein können, weil wir einige bessere Autos geschlagen haben", merkt er noch an. Tatsächlich lagen immerhin ein Mercedes und ein Renault hinter Barrichello. Zu Platz zehn und dem Einzug in die Punkteränge fehlten am Ende etwa zwölf Sekunden.

Schlechter Start

Teamkollege Pastor Maldonado konnte sich hingegen nicht verbessern und verlor nach Startplatz 15 drei Positionen im Rennen. Das Problem konzentrierte sich größtenteils auf die Startphase: "Wir hatten einen schlechten Start. Dadurch habe ich Positionen verloren. Ich habe den mittleren Reifen im ersten Stint nicht zum Arbeiten bekommen. Deshalb musste ich zeitig reinkommen, um sie wechseln zu lassen", erklärt der Williams-Pilot. "Der zeitige Stopp hat uns gezwungen, auf eine Drei-Stopp-Strategie zu wechseln. Es war schwierig, wieder dorthin zu kommen, von wo wir gestartet sind", bilanziert Maldonado, der beim Williams-Heimrennen in Silverstone seine ersten Punkte einfahren möchte: "Wir müssen jetzt weiter nach Silverstone, wo ich um Punkte kämpfen möchte."

Zu wenig Reifendruck

Sam Michael
weiss, dass die Leistung des Williams in Valencia nicht für eine Top-Zehn-Platzierung ausgereicht hat: "Wir hätten heute für Punkte eine etwas bessere Performance benötigt. Toro Rosso konnte mit zwei Stopps und Sauber mit einem Stopp an uns vorbeiziehen. Rubens ist ein konstantes Rennen gefahren und hat hart mit den anderen Autos um ihn herum gekämpft", lobt Michael und bedauert, dass Maldonado ein Problem mit dem Start und seinem ersten Satz Reifen hatte: "Mit Pastors Auto hatten wir einen schwachen Start. Sein erster Reifensatz hatte ungewöhnlich wenig Reifendruck, doch mit dem nächsten Satz verbesserte sich sein Tempo."

Bleibt abzuwarten, wie sich Williams ab Silverstone schlagen wird. Es ist anzunehmen, dass das Team von Frank Williams der grösste Profiteur des Zwischengas-Verbotes sein wird. Wie die anderen Cosworth-Teams haben sie es noch nicht hinbekommen, den angeblasenen Diffusor so effektiv zu nutzen, wie die Konkurrenz. Dennoch ist sich Michael bewusst: "Wir haben eine Menge Arbeit bis Silverstone vor uns."

27.6.2011