Button: "Der Rückstand ist extrem gross"

Nach dem Qualifying war Jenson Button

von dem grossen Rückstand enttäuscht

Nach dem Qualifying in Silverstone stand Jenson Button die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Der McLaren-Pilot wollte bei seinem Heimrennen die Spitze herausfordern. Es wurde Startplatz fünf. Von dieser Ausgangsposition ist zwar noch einiges möglich, aber Button beunruhigt der große Abstand zur Spitze. 1,5 Sekunden fehlten auf den schnellsten Red Bull (Mark Webber) und 1,3 auf den besten Ferrari (Fernando Alonso). Button war ratlos warum McLaren plötzlich soweit zurücklag.

Frage: Dein Fazit zum Qualifying?

Jenson Button: Meine erste Runde war nicht toll. Die Balance des Autos war nicht ganz optimal. Es ist immer schwierig, wenn man das im letzten Moment herausfindet. Das ist nicht wie ein Lichtschalter, sondern man muss das Auto dafür abstimmen. Man kann natürlich sagen, dass Platz fünf nicht so schlecht ist, wenn ich bedenke, was wir in den letzten beiden Tagen durchmachen mussten, aber der Abstand ist extrem groß. Was soll ich mehr sagen? Wir haben plötzlich ein langsames Auto gebaut. Wir haben an diesem Wochenende viel Tempo verloren. Ich weiss nicht, wo 1,5 Sekunden verschwunden sind. Es ist enttäuschend wo wir stehen. Ich meine, Platz fünf ist zwar eine vernünftige Position, aber wir sind 1,5 Sekunden hinten. Selbst mit einer perfekten Runde wären es noch einige Zehntel Rückstand gewesen. Es ist schwierig zu verstehen. Vielleicht liegt es an den Regeländerungen, vielleicht auch nicht.

Wie schnell hast du dich im Auto auf die wechselnden Wetterbedingungen eingestellt?

Es war nicht perfekt, aber ich habe das Beste daraus gemacht. Die Balance war nicht perfekt, weshalb wir viel Zeit verloren haben. Aber wir waren so weit hinten, obwohl sich das Auto recht okay angefühlt hat. Das war eine grosse Überraschung. In Q3 hatte ich starkes Untersteuern.

Wie sehr waren die Diskussionen um das Zwischengas-Verbot eine Ablenkung?

Es ist für alle gleich. Es ist schwierig zu sagen - manchen Leuten helfen diese Regeln, anderen wieder nicht. Ich weiss wirklich nicht wem es hilft und wem nicht. Man kann aber sagen, dass es uns nicht geholfen hat. Das ist das Problem wenn man die Regeln, oder die Sichtweise der Regeln, mitten in der Saison ändert. Plötzlich ist das Auto anders. Man stimmt das Auto drum herum ab und die ganze Aerodynamik ist darauf abgestimmt. Natürlich hat das das Team und die Mechaniker abgelenkt, aber es war für alle anderen auch so. Wenn man sagt, dass Red Bull davon hart getroffen wird, dann scheint es nicht zu stimmen. Ich weiss nicht, wer wirklich noch die Wahrheit sagt. Es ist frustrierend.

Es scheint, dass Ferrari stark profitiert hat.

Ja, sie sind sehr schnell. In Valencia waren wir im Qualifying so schnell wie Ferrari. Hier sind wir 1,3 Sekunden zurück. Wie haben viele Updates mitgebracht und wollten nahe an Red Bull dran sein. Das war nicht der Fall. Entweder hat Ferrari zwei Sekunden gefunden, weil wir ebenfalls Verbesserungen dabei hatten, oder irgendetwas passte bei unserem Auto nicht. Ich weiss es nicht. Hoffentlich finden wir es bald heraus.

Sollte das Wetter wechselhaft bleiben, kannst du im Rennen immer noch Plätze gut machen, wie du in Kanada bewiesen hast.

Ja, aber wir fahren dieses Tempo nicht nur im Qualifying, sondern in jeder Runde. Es könnte natürlich Zwischenfälle geben, die uns und den Fans in die Hände spielen, aber ich weiss es nicht. In zwei Stunden werde ich wieder positiver Meinung sein und auf ein gutes Rennen hoffen, aber im Moment bin ich enttäuscht.

Hoffst du im Rennen auf Regen?

Hoffentlich spielt das Wetter eine Rolle und wir haben ein unterhaltsames Rennen. Wir haben drei Briten in den Top 10 und wir wollen den Fans eine gute Show bieten. Hoffentlich bekommen wir es im Rennen hin und sind konkurrenzfähig. Ich wäre gerne auf dem Podium. Die Fans waren toll. Ich habe gesehen, wie sie mich zu Beginn und am Ende jeder Runde angefeuert haben.

9.7.2011