Brawn von neuem Auspuffsystem "ermutigt"

Der neue Mercedes-Auspuff

soll das Team demnächst voranbringen

Die Startplätze neun (Nico Rosberg) und 13 (Michael Schumacher) im Qualifying von Silverstone mögen dem nicht gerecht werden, aber bei Mercedes ist man vom neuen Auspuffsystem, das an diesem Wochenende erstmals eingesetzt wird, überzeugt - und das, obwohl die Neuerung eigentlich speziell für (in Silverstone nicht erlaubte) Zwischengas-Motorenmappings entwickelt wurde.

"Wir befinden uns mit dem Auspuffsystem auf einem neuen Weg", stellt Ross Brawn fest. "Mit dem System, das wir davor hatten, hatten wir das meiste Potenzial schon erforscht und wir empfanden es als sehr schwierig, Fortschritte damit zu machen. Was wir bisher vom neuen Auspuffsystem gesehen haben, ist ziemlich ermutigend, denn wir sehen damit potenziell größere Fortschritte als mit dem alten System. Wir haben das noch nicht bewiesen, weil wir noch nicht viel damit gefahren sind - genauer gesagt nur eine Stunde im Trockenen - und mit Zuverlässigkeits- und Installationsproblemen zu kämpfen hatten. Diesbezüglich waren übrigens die Änderungen des Motorenmappings nicht gerade hilfreich. Aber insgesamt ist es positiv", zeigt sich der Mercedes-Teamchef erfreut.

Brawn ist überzeugt davon, dass seine beiden Fahrer in den nächsten Rennen von der Neuerung profitieren werden, sobald das Team einmal verstanden hat, wie sie sich optimal ausschöpfen lässt: "Ich bin extrem optimistisch, dass wir Auto und Setup optimieren werden, je mehr wir damit fahren, und dass wir mehr aus dem System herausholen können", erklärt er und fügt im Hinblick auf den aktuell schwelenden Zwischengas-Streit an: "Dafür brauchen wir aber ein stabiles Mapping..." Beide Fahrer sind sich übrigens einig, dass Mercedes heute nicht sein wahres Gesicht gezeigt hat - Rosberg wurde vom plötzlich einsetzenden Regen in Q3 gebremst, Schumacher von abbauenden Reifen in Q2. Rosberg glaubt, dass er derzeit "irgendwo um Platz fünf rum" hingehört: "Das wäre das, wo wir im Moment stehen." Und nicht Platz neun mit fast zwei Sekunden Rückstand.

Trotz der angeblichen Fortschritte lässt es sich Schumacher nicht ausreden, heute Nacht einen Regentanz aufzuführen: "In Kanada und am Freitag haben wir gesehen, wie gut wir im Rennen sein können", sagt der Spezialist für Mischbedingungen. "In einem normalen Trockenrennen sind wir sicher nicht so gut. Insofern ist es doch nur natürlich, auf das Wetter zu hoffen."

9.7.2011