Mercedes: Licht und Schatten in der Eifel

Nico Rosberg

holte einen starken sechsten Platz für das Mercedes-Werksteam

Nico Rosberg und Michael Schumacher trennten in der Qualifikation von Deutschland nur vier Plätze, aber ganze 1,2 Sekunden: Während der 26-jährige Rosberg seinen Mercedes W02 auf den sechsten Startrang manövrieren und damit sogar Jenson Button (McLaren) hinter sich lassen konnte, klagte sein 42-jähriger Teamkollege Schumacher über Balanceprobleme und einen nervösen Silberpfeil.

"Wir wurden heute den Erwartungen nicht gerecht, denn nach meinem ersten Run im dritten Freien Training war das Auto nicht mehr das Gleiche", sagt Schumacher nach Startplatz zehn. "Es fühlte sich an, als würde ich nur herumrutschen und die Balance war auch nicht grossartig. Am Morgen hatten wir ein Problem mit KERS, was in unseren Augen die große Lücke zu Nico erklärte", meint der Deutsche. "In der Qualifikation war Nico allerdings erneut rund eine Sekunde vor mir und ich hätte diese Zeit nicht egalisieren können. Wir müssen also sehr intensiv analysieren, was die Gründe dafür sind. Ich machte aus diesem Grund noch mehr Druck, um all dies zu kompensieren, was schließlich auf meiner letzten Runde zu einem Fehler in der letzten Schikane führte. Das kostete mich vielleicht Platz acht. Wir müssen nun sehen, wo wir uns für Sonntag verbessern können. Ich werde definitiv versuchen, einen guten Start zu erwischen und ein möglichst gutes Rennen hinzulegen", kündigt Schumacher an. Der Formel-1-Routinier beschloss das Zeittraining in 1:32.482 Minuten und mit 2,403 Sekunden hinter der Topzeit von Mark Webber (Red Bull) abgeschlagen auf Platz zehn - Rosberg war deutlich besser.

Rosberg glänzt am Nürburgring

Der Mercedes-Youngster benötigte 1:31.263 Minuten für seinen besten Anlauf und wittert wieder Morgenluft: "Platz sechs ist eine gute Ausgangslage für das Rennen am Sonntag", findet Rosberg und merkt an: "Egal, ob die Bedingungen nass oder trocken sein werden - ich denke, wir haben von Startrang sechs aus eine gute Chance. Ich bin zufrieden mit der Setuparbeit an diesem Wochenende." Positiv stimme ihn darüber hinaus, dass die Neuentwicklungen bei Silber wie geplant anschlagen würden. "Das ist sehr zufriedenstellend", sagt Rosberg und erklärt: "Wir sehen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. Vor uns liegt sicherlich ein spannendes Rennen. Hoffentlich kann ich vor all unseren deutschen Fans noch ein paar Plätze gutmachen." Ross Brawn lobt Rosberg schon jetzt.

"Nico holte mit Platz sechs das Maximum aus dem Auto heraus. Michael war weniger zufrieden mit seiner Balance und hatte auf seiner letzten Runde noch dazu einen kleinen Fehler drin. Wir verfügen aber über eine ordentliche Ausgangslage für das Rennen, denn unsere beiden Fahrer starten aus den Top 10", fasst der Teamchef zusammen. "Über das Wochenende gelangen uns gute Fortschritte."

Gute Fortschritte bei Silber

"Wir verstehen jetzt, wie wir unser neues Aeropaket nutzen müssen. Hoffentlich können wir diese Arbeit im Rennen konsolidieren", sagt Brawn. "Zudem lernten wir an diesem Wochenende, dass Silverstone kein Monopol auf kalte und nasse Sommer hat. Die Vorhersage für den Sonntag bleibt durchwachsen. Bei Regenwetter gibt es keine Garantien, doch es könnten sich Möglichkeiten auftun."

Auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug zeigt sich zufrieden: "Vor einem Fahrer der drei Topteams zu starten, ist im Augenblick das bestmögliche Ergebnis für uns. Nico leistete exzellente Arbeit, indem er in der Qualifikation das Maximum aus unserem Auto holte. Michael hatte einen kleinen Fehler in der letzten Schikane, doch sein Fahrzeug war nicht mehr so gut ausbalanciert wie noch am Freitag. Das Ziel für Sonntag lautet, möglichst viele Punkte zu holen. Hoffentlich können wir um ein Top-5-Ergebnis mitfahren. Die Prognosen deuten auf Regen hin. Der Sonntag ist also unvorhersehbar", erläutert Haug. Zwischen den beiden Mercedes-Piloten Rosberg und Schumacher klassierten sich am Nürburgring neben Button auch noch Adrian Sutil (Force India) und Witali Petrow (Renault).

23.7.2011