Pirelli erwartet klassischen Grand Prix

Paul Hembery rechnet in Spa 2011

mit einem sehr unterhaltsamen Rennen

Das Wochenende in Spa-Francorchamps steht auch 2011 vollkommen im Zeichen des typischen Ardennen-Wetters. Bereits am Freitag mussten die Teams auf profilierte Reifen zurückgreifen, die Qualifikation am Samstag fand schließlich auf abtrocknender Strecke statt. Und der Grand Prix? Laut Pirelli-Motorsport-Direktor Paul Hembery besticht das Belgien-Rennen durch Unvorhersehbarkeit.

"Es sind trockene Bedingungen vorhergesagt, doch diese Prognose nimmt wahrscheinlich niemand wirklich ernst", sagt der Brite gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Uns steht ein klassischer Grand Prix bevor, der viele Fragezeichen beinhaltet. In der Qualifikation gab es einige interessante Ergebnisse, was uns im Rennen einige tolle Zweikämpfe bescheren könnte", meint der Pirelli-Motorsport-Direktor. "Wenn es trocken bleibt, sehen wir die bisher üblichen Strategien. Drei Stopps werden die Regel sein, denke ich. Die Mehrheit der Rennställe wird sich für diese Taktik entscheiden. Vielleicht gibt es aber auch ein paar leichte Schauer. Das könnte alles durcheinander bringen", erklärt Hembery und fügt hinzu, dass die Formel 1 "gewissermassen blind" in das zwölfte WM-Rennen des Jahres gehe.

Der Grund: In den Freien Trainings konnten die Teams kaum am Trockensetup ihrer Fahrzeuge arbeiten und haben entsprechend wenige Informationen über die Auto-Reifen-Kombination auf dieser Strecke. "Natürlich haben wir einige Simulationsdaten, doch es bestand quasi keine Möglichkeit, an Setup und Balance der Rennwagen zu arbeiten", bestätigt Hembery. Dies sei sehr spannend. "Man hatte halt nicht die Chance, die Reifen zu optimieren. Die Teams kennen den Kurs aber schon seit Jahren und tappen aus diesem Grund nicht im Dunkeln", sagt der Brite und fügt hinzu: "Spa ist eine klassische Fahrerstrecke, wo es auf den richtigen Rhythmus und den Fluss ankommt. Wer ein gutes Auto hat, ist hier natürlich im Vorteil." Auch Pirelli sei bestens mit der Rennbahn vertraut.

"Wir kennen Spa-Francorchamps sehr gut, denn hier waren wir in der Vergangenheit sehr oft unterwegs. Wir wissen: Auf diesem Kurs kann es zeitgleich nass, feucht und trocken sein. Und die Strecke trocknet rasch ab, wie wir am Samstag sehen konnten. In nur zwei, drei Runden fielen die Rundenzeiten um zwei Sekunden. Für Europa ist ein solches Szenario ziemlich einmalig." Und was heisst all dies für den Grossen Preis von Belgien 2011? "Das Rennen hier ist unvorsehbar", antwortet Hembery. "Vermutlich ist es sogar das unvorhersehbarste Rennen des Jahres. Dafür hast du in Spa-Francorchamps gewissermaßen eine Garantie. Irgendetwas wird immer passieren. Die Frage ist nur, wann es geschieht." Allerdings: Nach 14 Uhr Ortszeit in den belgischen Ardennen...